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Das 1V-Radio

Als Lötübung wird hier der Bau eines Radios vorgestellt, das man als Taschenradio für den Empfang eines fest abgestimmten Senders verwenden kann. Eine Lautstärkeregelung ist nicht vorgesehen. Man dreht die Antenne einfach aus der Empfangsrichtung, wenn der Ton zu laut wird.



Die Angaben zu den Bauelementen beziehen sich auf den Empfang des Langwellensenders DLF, der auf 153 kHz sendet. Sein Standort ist Donebach im südlichen Odenwald. Im Norden Deutschlands könnte der Empfang zu schwach sein. Dann fügt man einfach eine zusätzliche Verstärkerstufe ein. Im Falle der Eigenerregung muss man dann aber zusätzliche Maßnahmen zur Unterdrückung der Schwingneigung durchführen.

Da gerade eine größere Menge PNP-Transistoren in der Bastelkiste waren, habe ich diese verwendet. Sinngemäß kann man die Schaltung auch mit NPN-Transistoren aufbauen. Dann muss man die umgekehrte Polarität beachten.


Es handelt sich um einen sog. Geradeaus-Empfänger. Wegen der unempfindlichen Antenne(kleine Bauform) ist eine relativ große HF-Verstärkung erforderlich. Im engen Zusammenbau kann das zum Problem werden, wenn sich eine Selbsterregung einstellen sollte. Man muss daher beim Entwurf der Konstruktion hf-gerecht denken und darauf achten, dass sich Anfang und Ende der Schaltung möglichst nicht sehen. Ansonsten helfen Blockkondenstoren an den richtigen Stellen(ausprobieren).Schließt man den Kopfhörer nur an den Kontakten R und L an(ohne Masse!), dann erhält man eine Impedanz von 2 x 32 Ohm. Der Ton wird lauter. Leider sind aber hörbare Verzerrungen mit dieser einfachen Schaltung unvermeidbar. Bei geringer Lautstärke jedoch wird der Klang besser.




Wer auf den französichen Langwellensender France Inter abstimmen will, muss den passenden Kondensator für die Ferritantenne berechnen. Die Frequenz ist 162 kHz. An meinem Empfangsort in der Nähe von Darmstadt ist er auch tagsüber hinreichend laut zu empfangen.

Ebenso könnte man Europe 1 hören, der auf 183 kHz sendet.

Mit Hilfe meines Applets rfc(siehe Übersicht) lässt sich der passende Kondensator leicht bestimmen, wenn man einmal auf den DLF abgestimmt hat und daher die Induktivität der Antenne bekannt ist.

Das Besondere dieser Schaltung ist, dass man mit einer einzigen Zink/Kohle-Zelle wochenlang Radio hören kann. Sie nimmt nur 3,5 mA auf! Man kann "verbrauchte Batterien" verwenden und hat damit noch lange Spaß, während andere Geräte bereits nicht mehr funktionsfähig sind. Wenn man die Bauelemente geschickt anordnet, kann man sich ein sehr kleines Radio bauen. Mit engerem Aufbau steigt allerdings die Gefahr der Selbsterregung. Deshalb empfehle ich, zunächst eine Schaltung in großzügiger Bauweise zusammen zu löten. Erst danach wage man sich an die Miniaturisierung. Man lernt auf diese Weise die Eigenarten der Hochfrequenztechnik kennen. Mit SMD-Transistoren lässt sich das Gerätchen noch niedlicher gestalten. Die Realisierung mit diesen Mikrobauelementen wäre dann eine Spitzenleistung, auf die man stolz sein dürfte.

Nun wünsche ich viel Freude beim Basteln.

DF8ZR, 06.07.2008

PS: In der Simulation zeigt der Transistor 2N3906 die höchste Verstärkung bei einem Kollektorwiderstand von 2,7k. Man probiert am besten aus, welcher Kollektorwiderstand für den vorliegenden Typ geeignet ist. Ich hatte unbekannte Typen(keine Kennzeichnung) verwendet. Der Basisvorwiderstand von 180k ist offenbar optimal, denn auch in der Simulation ergab sich mit diesem Wert die größte Verstärkung beim 2N3906.

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