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Audion mit einer Röhre
Zu Beginn des Amateurfunks hatte man nur Elektronenröhren zur Verfügung, wenn man die schwachen Signale
verstärken wollte. Die Elektronenröhre ist ein aktives Bauelement, das auch als
Schwingungserzeuger(Oszillator) eingesetzt werden kann. Damit kann man auch hiermit die Verluste des Schwingkreises über
die Rückkopplung kompensieren. Leider wurden die meisten Röhren für relativ hohe
Betriebsspannungen konstruiert, so dass man nur wenige findet, die um +9V Anodenspannung ordentlich funktionieren.
Hier sind heute zwei Typen in Gebrauch: EF97 und EF98. Diese Röhren wurden in den 50ziger Jahren in den
Autoradios eingesetzt. Man hatte von der Autobatterie her nur 6V bzw. 12 V zur Verfügung. Die EF98 ist also
für den Batteriebetrieb mit +9V gut zu verwenden. Allerdings ist sie eine sog. E-Röhre, die mit 6,3V Wechselstrom
üblicherweise geheizt werden. Der Heizstrom ist ca. 300mA und eine kleine Block-Batterie würde schon bald verbraucht sein.
Daher ist ein Steckernetzteil für +12V am besten geeignet. Es muss den Heizstrom liefern können, der Anodenstrom
ist dagegen gering. Für die Erzeugung der Heizspannung von 6V wird ein Spannungsstabilisator 7806 eingesetzt. Er sollte
aber auf einen kleinen Kühlkörper montiert werden, damit die Verlustwärme von
6V * 0,3 A = 1,8 W gut abgeführt wird. Durch die Heizung wird der Glaskolben der Röhre auch nach einiger Zeit
spürbar warm. Im Dunkeln kann man die glühende Kathode erkennen. Bitte beim Nachbau darauf achten, dass der
Heizfaden nicht versehentlich
+12 V erhält, denn dann würde er sehr schnell durchbrennen. Die teure Röhre(4,5 EUR) wäre unbrauchbar!
Bezugsquelle
Ohne eine Fassung ist die Röhre schwierig zu beschalten. Die kostet dann nochmal 2 EUR.
Die übrigen Kosten sind nicht erwähnenswert. Den Spulenkörper sägen wir wieder von einer Silikon-Kartusche ab.
Jetzt erhält die Spule ca. 20 Wdgn 0,35 CuL, wenn man den Philips-Tauchtrimmer(Foto) einsetzt. Zusammen mit
einer geringen Parallelkapazität(33pF) überstreicht man den gesamten 80m-Frequenzbereich. Eine Anzapfung der Spule
für die Rückkopplung ist nicht erforderlich, da hier ein kapazitiver Spannungsteiler zwischen dem Gitter 1
und der Kathode wirksam ist. Die Kathode wird hochfrequenzmäßig über eine Drossel "hochgelegt".
Bevor ich nun zur Schaltung komme, noch ein Hinweis auf die Probleme mit Elektronenröhren, wenn sie mit niedriger Spannung
betrieben werden. Man kennt die Schwierigkeiten seit dem Verkauf des sog. "Kosmos-Radiomann". Das war ein bekannter
Baukasten für angehende Radiobastler vor mehr als 50 Jahren. Da man ihn heute in modernisierter Version
wieder kaufen kann, ist natürlich ein entsprechendes Interesse aufgekommen. Nachfolgend der Link auf
eine Seite, auf der man von einem "Oldtimer"(Wolfgang Holtmann) mehr erfährt:
Radiomuseum
Eine sehr schöne Erklärung der Funktionsweise findet ihr auf:
ServiceZeit Technik
Ebenso auf der Seite:
Klaus Panitzky
Hier ist auch die Sockelbelegung der Röhre (EF97 = EF98)abgebildet.
Die Lautstärke dieses Audions ist ca. 10 x geringer als beim 80m-Audion mit den Transistoren. Es ist
zum Abhören der Amateufunkstationen daher ein Verstärker oder eine abgestimmte Amateurfunk-Antenne erforderlich. Hier können wir auf
die bereits beschriebenen Transistorverstärker zurückgreifen. Nach einem einstufigen Verstärker kann
man schon den Kopfhörer anschalten. Für den Lautsprecherbetrieb braucht man mindestens zwei Verstärkerstufen
.
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