STARTSEITE
UEBERSICHT
AUSBILDUNG
AFU
MESSTECHNIK
PROJEKTE
SONSTIGES
LINKS
Erfahrungen mit Audion-Schaltungen
Abstimmung
Nach vielen Hörversuchen habe ich einige Erfahrungen mit Audionschaltungen machen können. Als
besonders zuverlässig hat sich der Einsatz eines UKW-Drehkos mit Feintrieb erwiesen. Die Tonqualität
ist mit nachgebildeten C-Dioden nicht zu erreichen. Letztere sollte man mit hoher Güte
betreiben. Dazu sind kleine Kapazitäten bei großen Abstimmspanungen zu bevorzugen. Aber auch mit niedrigen Abstimmspannungen
und einer losen Koplung durch einen kleinen Serienkondensator zeigen sich gute Eigenschaften. Es kommt darauf an,
dass der Schwingkreis eine möglichst hohe Güte hat und die Antennenankopplung nicht zu fest ist. Dabei
steigt die Verständlichkeit von SSB-Signalen, wenn auch die Lautstärke etwas geringer wird. Es sollten daher
verschiedene Antennenankopplungen vorgesehen werden. Kapazitiv durch einen 1pF-Kondensator oder induktiv
durch eine Wicklung mit mindestens zwei Anzapfungen. Manchmal ist die Ankopplung selbst kurzer Antennen
mit nur einer Windung absolut ausreichend und bringt eine bessere Hörbarkeit als eine Hochantenne.
Fremdsignale
Die Fremdsignale der Radiosender aus dem 6MHz- und 12MHz-Band dürfen nicht durchschlagen. Eine relativ große Induktivität
des Schwingkreises(um 30uH) ist vorteilhaft, weil die Radiosender besser bedämpft werden. Eine hohe Selektivität
(hohe Güte des Schwingkreises) und eine lose Ankopplung
der Antenne ist anzustreben. Durch die Rückkopplung erfährt der Schwingkreis eine Entdämpfung, wodurch
die Selektivität so sehr ansteigt, dass man sogar Amateurfunkstationen trennen kann. Allerdings wird der Ton
dann unverständlich, wenn im Hintergrund Überlagerungen mit Radiostationen auftreten. Diese verschlechtern die Empfangseigenschaften
des Audions erheblich. Es ist deshalb besser, eine kurze Antenne mit geringeren Pegeln der Radiostationen zu verwenden. Aus
diesem Grunde hat sich auch der Aufbau mit Reißzwecken eigentlich nicht bewährt, weil durch die zwangsläufig längeren
Verbindungen Radiosender unvermeidbar einstreuen. Man müsste für einen guten Erfolg die Bauelemente des Audions
auf engem Raum konzentrieren. Weil dadurch aber der Lerneffekt wegen der Unübersichtlichkeit der Schaltung leidet, rate ich
von dem Einsatz von C-Dioden ab. Ein Rundfunkdrehko
mit Verkürzungskondensator und kurzer Verbindung zur Spule ist die bessere Lösung.
Oszillatorpegel
Die Signale am Audiontransistor sind extrem niedrig. Der Pegel des Oszillators, der separat für die Rückkopplung verwendet wird,
darf ein gewisses Maß nicht überschreiten. Durch ständiges Nachmessen hat sich herausgestellt, dass zwischen 20...30mVss völlig
ausreichend sind. Größere Oszillatorpegel an der Basis des Audiontransistors führen zu starken Verzerrungen
des Nutzsignals. Die Sprache wird unverständlich. Hier kommt es darauf an, dass man den Pegel feinfühlig regeln kann.
Jedoch hat man sich einmal auf eine Antenne und die augenblicklich herrschenden Empfangverhältnisse eingestellt, ist eine
Veränderung des Oszillatorpegels meistens nicht erforderlich. Man könnte deshalb ein preiswertes Trimmpotentiometer
verwenden. Bei engerer Ankopplung der Antenne wird auch der Rauschpegel größer. Der Oszillatorpegel muss
etwas höher eingestellt sein, weil auch die Nutzsignale zunehmen. Nur so funktioniert eine einwandfreie Demodulation
der SSB-Signale.
Kopfhörer-Verstärker
Der dem Audion folgende NF-Verstärker darf in die noch vorhandene Rest-HF nicht verstärken. Ich habe deshalb
nach dem ersten Transistor nochmals ein Siebglied eingeschleift. Den Tiefpass bilden 1k und 47n. Hiermit werden die
hohen Frequenzanteile und das Rauschen stark gedämpft. Die Verständlichkeit steigt und der Ton wird sauber. Man
nimmt jetzt sogar die niedrigen Frequenzen der Sprache wahr und kann die Sprecher identifizieren. Die Laustärke ist
trotz der zusätzlichen Dämpfung noch ausreichend hoch. Das Brodeln und Zischen wird unterdrückt. Die Gesamtverstärkung
vom Ausgang des Audions bis zum Kopfhörer beträgt ca. 40. Am Eingang des ersten NF-Transistors sind 5mVss, am Kopfhörer
dann ca. 200mVss. Ein normaler PC-Kopfhörer mit 2 x 32 Ohm wird in Reihe betrieben und ist laut genug. Die
Lautstärke muss man nicht regeln, da man die Antennenkopplung verstellen kann. Mit einer 2m langen Antenne hört man
Stationen aus ganz Europa. Das geht jedoch zur Zeit nur am Abend oder am frühen Morgen. Tagsüber sind.
kaum Funkamateure aktiv.
Batteriebetrieb
Der PC-Kopfhörer bedingt eine gewisse Leistungsverstärkung. Es wird dabei der Batterie ein relativ hoher Strom
entnommen(ca. 30mA). Der 9V-Block verbraucht sich nach kurzer Betriebsdauer, das Abhören des 80m-Bandes wird
alsbald teuer. Ein kleines Steckernetzteil für 9V oder 12V wäre vorteilhaft. Leider kommt es damit aber oft zu starken
Brummstörungen, wenn man die Erdung der Antennenspule mit dem negativen Pol des Netzteils verbindet. Dann
hilft nur die Trennung und eine eigene Erde. Das kann durchaus die Heizung sein. Falls ein elektrischer
Anschluss daran nicht möglich ist(Fußbodenheizung), muss man einen Erdungsdraht(Gegengewicht) auslegen. Der
braucht nicht länger als der Antennendraht zu sein. Hier muss man ggf. geduldig einige Versuche machen, bis der
Empfang zufriedenstellend ist. Aber lasst bitte die Finger vom Schutzleiter. Die Gefahr, über den Kopf einen Stromschlag
zu bekommen, ist zu groß, auch
wenn das manchmal eine bequeme Alternative ist. Ein Funkamateur wird aber die hochfrequenztechnisch bessere Lösung
immer bevorzugen1
STARTSEITE
UEBERSICHT
AUSBILDUNG
AFU
MESSTECHNIK
PROJEKTE
SONSTIGES
LINKS